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ERINNA AN SAPPHO

Film von Patrick Müller

DE: Erinna an Sappho: Von der antiken Dichterin Erinna inspiriert, schuf Eduard Mörike 1863 ihr Bild nach der abgründigen Subjektivität seiner eigenen romantischen Zeit. Ein Blick in den Spiegel offenbart die Vergänglichkeit, der zwischen dem Punkt auftaucht, da sich die Augen treffen. An dieser Stelle auch versucht der Film assoziativ das Schauen in den Abgrund und dem Taumel zwischen Leben und Tod ein Bild zu geben, dass sich sowohl der antiken als auch der romantischen Tradition bewusst ist.

EN: Erinna to Sappho: Inspired by the ancient greek poetess Erinna, in 1863, Eduard Mörike created an image of her, according to the abysmal romantic subjectivity of his own time. A look in the mirror reveals the transience that appears between the point where the eyes meet. At this point the film tries by looking associatively into the abyss and the wobble between life and death to give a picture that both the ancient and romantic tradition is aware of.

FR: Erinna à Sappho: Inspiré par l'ancienne poétesse grecque Erinna, en 1863, Edward Mörike a créé une image d'elle, selon la subjectivité romantique abyssale de son temps. Un regard dans le miroir révèle l'éphémère qui se produit entre le point où les yeux se rencontrent. À ce stade, le film tente en regardant de manière associative à l'abîme et l'oscillation entre la vie et la mort pour donner une image de la tradition antique et romantique.

Sprechrolle: Anne Kretschmar.
Deutschland. 2012. DV, 9 Min.

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DVDuell, Daniel Neumann, 08.05.2012: „In dieser Mörike-Übersetzung seh ich dich nun alle Register ziehen, im Gegensatz zu den vorigen Filmen wird hier, glaube ich, das Bild wirklich mit dem Text verwoben. Die bi-polaren Bilder, zum einen die an Ralph Steiners H²O erinnernden Wasserstudien und dagegen das feste, kompliziert strukturierte Baumgeäst. So wie Erinnas Tränen die romantische Zäsur markieren und im Angesicht ihrer existentiellen Spiegelerfahrung sich dem fließenden Lebenslauf anschmiegen, unterbricht der Film jene kontemplativen Ansichten schockartig durch die undurchdringlichen, festen Wege zum Hades, die sich als Bäume auf der rein sichtbaren Ebene ausnehmen. Eingerahmt von zwei Totalen, deren letzte die beiden Bildmotive vereint und ruhig stellt, während die Erzählerin zuletzt zwischen Hoffnung und Gewissheit verweilt. Erstaunlich, wie du mit der Leserin denselben zurücknehmenden und dabei alles zugleich betonenden Sprechstil finden konntest, den du selbst benutzt. Da sich hier nun Bild und Ton weniger als zwei eigenständige Ebenen ausformulieren, sondern das eine nun nur in Bezug auf das andere ist, besteht natürlich die Gefahr der gegenseitigen Illustration. Allerdings sehe ich gerade in dem Wechsel zwischen den Einstellungen, die jedesmal das Auge verwirren und sich neu ordnen lassen müssen, eine optische Lösung, die unterschwellig auch den Sinn des Gedichts tangiert, indem sie die leisen, nur indirekt angelegten Gefühlswechsel ausdrücken, die in dem Moment, da Erinna das Gedicht schreibt/liest somit expressiv werden; mit anderen Worten scheinst du mir hier also bis zur Wurzel des Gedichts vorgedrungen zu sein. Toller Film.“

 
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